Raffstore

Raffstores, auch als Außenjalousien bezeichnet, gehören zu den außenliegenden Sonnenschutzprodukten. Eine Verwandtschaft zur Innenjalousie ist nicht übersehbar. Die Lamellen bestehen aus rollgeformten Aluminium, pulverbeschichtet. Es werden häufig randgebördelte Lamellen eingesetzt. Diese Lamellenform besitzt eine gute Steifigkeit, daher können damit auch große Breiten realisiert werden.

Der Einsatz von Flachlamellen wird dann bevorzugt, wenn im gerafften Zustand ein Lamellenpaket mit geringer Höhe gewünscht wird.
Sonderformen wie Z-Lamellen werden für besondere Einsatzbereiche genutzt. Sie dienen als Lichtbrecher- oder Abdunkelungslamellen und gelten als äußerst windstabil. Die Lamellen werden in einer Breite von 50 - 150 mm angeboten.

Getragen werden die Lamellen von Leiterbändern, die auch für das Wenden der Lamellen verantwortlich sind. Für das Hoch- bzw. Herunterlassen sind die Aufzugsbänder, auch Texbänder genannt, zuständig. Die Oberschiene aus stranggepresstem Aluminium nimmt die Wickeleinheiten der Aufzugsbänder und die Antriebstechnik auf.
Befestigt wird mittels Oberschienen-Haltebügeln, in dafür vorgesehenen Blenden oder Schächten.

Angetrieben wird der Raffstore über einen Motor bzw. eine Kurbelbedienung. Bei einer Funkbedienung wird ein Funkzwischenstecker zwischengeschaltet.

Bedingt durch hohe Wind- und Witterungsbelastungen, wird der Raffstore seitlich in Führungsschienen oder kunststoffummantelten Stahlseilen geführt. Raffstore-Anlagen können bis zur Windstärke 7 ausgefahren werden. Windstabile Anlagen sogar bis Windstärke 10. Da es sich hierbei vorrangig um Gewerbeobjekte handelt, werden automatische Steuerungen wie Windwächter installiert, die den Raffstore vor Beschädigungen schützen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass jede Fassadenseite separat angesteuert wird.

Die Montage der Raffstore-Anlagen erfolgt mit Abstandshaltern auf der Fassade oder in der Laibung, auf dem Fensterelement.

Geschützt wird die Oberschiene und das Lamellenpaket durch unterschiedlich geformte Blenden. Die geläufigste Form ist die U-Schutzblende.

Diese ist seitlich mit Böden geschlossen. Auch kommen profilierte und halbrunde Blenden zum Einsatz.

Raffstore-Anlagen bieten einen optimalen Wärmeschutz, da entstehende Absorptionswärme direkt abgeführt werden kann.

Inzwischen gibt es solarbetriebene Versionen, die ohne Verkabelungsaufwand montiert werden.

Für den zur Anwendung kommenden Sonnenschutz im Büro- und Gewerbebau gibt es Berufsgenossenschaftliche Informationen (BGI).

Sogenannte Lichtlenk- bzw. Tageslichtnutzungsversionen werden eingesetzt um Kunstlicht zu sparen und optimale Arbeitsplatzbedingungen zu schaffen. Erreicht wird das durch perforierte Lamellen und unterschiedlich aufgeteilte Behänge. Dabei wird der obere Behangbereich gesondert angesteuert und das Tageslicht wir an die Decke transportiert. Damit wird eine indirekte Beleuchtung mit Tageslicht erreicht.

Seit geraumer Zeit ist der Raffstore aus dem privaten Wohnbereich nicht mehr wegzudenken und kann optimal mit dem Rollladen kombiniert werden.